Berufliche Handlungskompetenz als Studienziel.
Bedeutung, Einflussfaktoren und Förderungsmöglichkeiten beim betriebswirtschaftlichen Studium an Universitäten unter besonderer Berücksichtigung der Bankwirtschaft
Friedrich Trautwein
Aufgaben, Strukturen und Umwelt von Unternehmungen stellen zunehmend komplexere Anforderungen an betriebswirtschaftliche Universitätsabsolventen. Dies gilt besonders für Banken. Trotz der veränderten Anforderungen dominiert an Universitäten einseitig die fachlich orientierte frontalunterrichtliche Lehre. Daraus resultieren Defizite in der Ausbildung der Studierenden, die von einem Defizit in der Forschung begleitet werden. Als Kriterien für Studienerfolg dienen in wissenschaftlichen Untersuchungen vor allem die Diplomnote und die Studiendauer. Beide Kriterien sind zur Erklärung der beruflichen Leistungsfähigkeit nur eingeschränkt geeignet.
Hier setzt die vorliegende Untersuchung an. Ziel ist die Bereitstellung von Informationen, damit die Lernumwelten beim betriebswirt-schaftlichen Studium so gestaltet werden können, dass sie die Aneignung von beruflicher Handlungskompetenz fördern. Dazu wird im Rahmen der Untersuchung sowohl theoretisch geklärt als auch empirisch analysiert, welche Bedeutung Sach-, Sozial- und Selbstkompetenz als Dimensionen beruflicher Handlungskompetenz haben. Außerdem wird erhoben, bei welchen Kompetenzen Defizite bei den Universitätsabsolventen gesehen werden. Dabei werden multiperspektivisch die Sichtweisen von Studierenden, Unternehmungen und Professoren integrativ verbunden. Darüber hinaus wird empirisch analysiert, welche Faktoren den Erwerb beruflicher Handlungskompetenz beeinflussen. Aufbauend auf den Ergebnissen der empirischen Untersuchung werden Konsequenzen für die Gestaltung des betriebswirtschaftlichen Studiums aufgezeigt.