Berufsbezogene Leistungsmotivation älterer Arbeitnehmer
Eine individuumsbezogene Perspektive
Ralf Brinkmann
Vorurteile über ältere Arbeitnehmer finden sehr häufig in Unternehmen. Man unterstellt ihnen eine „Rentenmentalität“, ein „Vor-Sich-Hin-Diensten“ oder kurz eine mangelnde „Motivation“. Dabei ist meist nicht klar, was mit „Motivation“ gemeint ist. Selbst in der Literatur zu älteren Beschäftigten wird von einem Rückgang der „Motivation“ gesprochen. Gleichwohl wird dieser Begriff nicht definiert und die Behauptung wissenschaftlich nicht belegt.
Das vorliegende Buch beschäftigt sich mit der Leistungsmotivation älterer Arbeitnehmer (50plus), entkräftet über die Darstellung der Ergebnisse eines Forschungsprojektes diese Vorurteile und zeichnet ein differenziertes Bild der Leistungsmotivation der Generation 50plus, das auf empirischen Befunden basiert. Die Ergebnisse zeigen, dass sich ältere und jüngere Arbeitnehmer hinsichtlich der berufsbezogenen Leistungsmotivation nicht voneinander unterscheiden. Damit ergänzen die im Buch referierten Daten Forschungen zur physischen und psychischen Leistungsfähigkeit älterer Beschäftigter, indem Resultate zur „Leistungsmotivation und Leistungsorientierung“ älterer Mitarbeiter zur Diskussion gestellt werden. Diese empirischen Befunde bilden die Grundlage für das Kapitel „Empfehlungen für die Praxis“. Hier finden sich Hinweise für interessierte Leser zu betrieblichen Gestaltungsmöglichkeiten. Praktiker erhalten unter Einbeziehung der Forschungsergebnisse Empfehlungen, die sowohl das Unternehmen, als auch den einzelnen älteren Mitarbeiter betreffen. Dazu finden sich unter anderem Ratschläge für die Gestaltung eines generationsübergreifenden Personalmanagements, zur Sensibilisierung von Führungskräften und der Personalentwicklung Älterer, zu altersgemischten Teams, der Gesundheitsförderung älterer Beschäftigter sowie zu personenbezogenen Einflussstrategien, um ältere Beschäftigten sinnvoll zu beraten.