Betriebsstörung
Die Kölner Verkehrs-Betriebe in 11 x 11 satirischen Stichworten
Göran Nieragden
Autor Göran Nieragden zeigt in seinen 11×11 satirischen Stichworten eine mit Mängeln behaftete und täglich erlebte Wirklichkeit auf, ohne dieser ein Ideal gegenüberzustellen. Ihm gelingt es, humorvoll und spöttisch, ironisch und zeitweise auch sarkastisch den alltäglichen Mobilitätsablauf in einer sprachlich meisterhaften Weise zu schildern, ohne dabei der Versuchung zu unterliegen, sein „Opfer“ der Lächerlichkeit preiszugeben.
Und es bestätigt sich die alte Weisheit, dass man umso kritischer mit Dingen umgeht, je mehr man sie liebt. Denn auch die hervorragenden und „Lust-auf-KVB-machenden“ Fotos von Joachim Badura und die liebevolle Gestaltung des Buches unterstreichen diese besondere Art der „Liebeserklärung“, die vielleicht doch ein bisschen dazu beiträgt, die bereits erwähnte „mangelbehaftete Wirklichkeit“ doch noch mehr und mehr dem „Ideal“ zuzuführen.
KVB-Benutzer werden sich in diesem Buch wiederfinden – sie werden glauben, es selbst geschrieben zu haben, und den Inhalt „verschlingen“. Und wer nur selten Bus oder Bahn benutzt, der wird sich nach der Lektüre des amüsanten Buchs bestimmt allein aus reiner Neugierde auch einmal „in der Mitte des Universums“ den Vergnügungen und/oder Leiden einer KVB-Bahn- oder Busfahrt unterziehen. Davon überzeugt ist jedenfalls Brauchtumsforscher und Köln-Kenner Reinold Louis, der für dieses Buch das Vorwort verfasst hat.
. in der Mitte des Universums
In diesem Büchlein findet der Leser gewissermaßen ein „A bis Z für Bus- und Bahnfahrer in der Mitte des Universums“ – von „A“ wie Abonnenten bis „Z“ wie Zwischengeschoss. Zwei Beispiele gefällig?
„ABONNENTEN. sind unerschütterlich an das Gute glaubende treue Seelen, besitzen mehr Toleranz als Zufallsfahrgäste, finanzieren die schicken Uniformen der Kontrolleure, wissen, wie man Wartezeiten produktiv nutzt und regen sich seltener auf. Wenn, dann allerdings richtig.“
„UMSTEIGEN. kostet in der Summe so manches Lebensjahr – besonders, wenn es an Mega-Haltestellen (Ebertplatz!) von Bus in Bahn oder umgekehrt unternommen wird. Wartezeiten dabei nehmen im Schnitt 14,7x so viel Zeit in Anspruch wie die einzelnen Fahrabschnitte selbst. Die Überlieferung besagt außerdem, dass viele Verzweifelte das Umsteigen mit dem Taxi bewältigen, um wenigstens ein paar Augenblicke warm und trocken zu sein.“