Bilanzierung und Modellierung emissionsrelevanter Daten zum Energieverbrauch in stationären Quellen
Christian Kamburow, Jörß Wolfram
Im Auftrag des Umweltbundesamtes hat das IZT das Excel-Modell „Bilanz der Emissionsur-sachen“ (BEU) für die Berichtsjahre 1995-2004 grundlegend überarbeitet.
Das BEU-Modell differenziert die Rahmendaten der Energiebilanz nach sektoralen und tech-nologischen Kriterien sowie in Brennstoff-Untergruppen, um somit ein fein disaggregiertes Set an Aktivitätsraten zu erhalten, die dann mit technologisch differenzierten Emissionsfakto-ren für Treibhausgase und andere Luftschadstoffe verknüpft werden, um daraus Emissionen zu berechnen.
Inhalt dieses Vorhabens war es, die aus einem anderen Forschungsprojekt vorliegende Über-arbeitungsvorschläge kritisch zu prüfen, im Excel-Modell umzusetzen und das Modell für die Jahre 1995 bis 2004 zu aktualisieren.
Die Überarbeitung des BEU-Modells ist abgeschlossen für die Energiebilanzzeilen (EBZ) 11 (Öffentliche Wärmekraftwerke (ohne HKW)), 12 (Industriewärmekraftwerke), 15 (Öffentli-che Heizkraftwerke), 16 (Fernheizwerke) und 40 (Energieverbrauch im Umwandlungsbereich insgesamt). In der Energiebilanzzeile 60 (Bergbau, Gewinnung von Steine und Erden, Verar-beitendes Gewerbe insgesamt) ist lediglich die Modellierung der Einsätze an Müll und Se-kundärbrennstoffe sowie der Prozessfeuerungen auf den neuesten Stand gebracht. Für den Rest der EBZ 60 standen noch inhaltliche Vorgaben bzw. Klärungen aus, die das Umwelt-bundesamt im Rahmen von anderen F&E-Vorhaben bearbeiten lässt. EBZ 66 (Haushalte) und 67 (Gewerbe, Handel, Dienstleistungen und übrige Verbraucher ) werden außerhalb des BEU-Modells in der Emissionsdatenbank ZSE modelliert und waren nicht Gegenstand dieses F&E-Vorhabens.
Zusätzlich wurde das Excel-Modell zur Erstellung einer vorläufigen Energiebilanz für aktuel-le Berichtsjahre („Hausenergiebilanz“) provisorisch aktualisiert und überarbeitet. Das Haus-energiebilanzmodell bleibt aber weiterhin in seinen Rechenalgorithmen intransparent und grundlegend überarbeitungsbedürftig.
Im Ergebnis steht dem Umweltbundesamt damit ein übersichtliches und fortschreibbares Re-cheninstrumentarium zur Erfüllung der Berichtspflichten in der Emissionsberichterstattung zur Verfügung. Die textliche Dokumentation und Begründung der überarbeiteten Rechenalgo-rithmen selbst war nicht Gegenstand dieses F&E-Vorhabens.
BEU-Modell (Kapitel 1), Hausenergiebilanzmodell (Kapitel 2) und auch die im ZSE zu im-portierenden und zu löschenden Daten (Kapitel 3) liegen neben diesem Bericht auch als Ex-cel-Dateien vor.