Bildungssprache im grafisch designten Schulbuch
Eine Analyse von Schulbüchern des Heimat- und Sachunterrichts
Annika Obermayer
Das deutsche Schul- und Bildungssystem strebt nach Chancengerechtigkeit.
Allen Schülern soll der Zugang zur Bildung offen stehen. Denn Bildung und Integration bedingen sich gegenseitig.
Nach Ingrid Gogolin ist das zentrale Medium der Wissensvermittlung die sogenannte „Bildungssprache“. Dieses Register unterscheidet sich auf lexikalischer, morphosyntaktischer und textlicher Ebene von der Alltagssprache.
Verfügt ein Lernender nicht über diesen speziellen Sprachkode, bleibt ihm der Zugang zu neuem Wissen verwahrt – ein bedeutendes Hindernis der Chancengerechtigkeit.
In der vorliegenden Arbeit wird die bildungssprachliche Dichte in Schulbüchern des Heimat- und Sachunterrichts der vierten Jahrgangsstufe untersucht. Hierzu werden die den Bildungsprozess übergreifenden Merkmale der Bildungssprache herausgearbeitet und die Verständlichkeit der Schulbuchtexte mittels eines eigens entwickelten Instrumentes analysiert.
Darüber hinaus werden die Auswirkungen der neuen Visualisierungs-möglichkeiten grafischer Computerprogramme auf das Textdesign beleuchtet.
Es wird ein weiteres Instrument konstruiert, das die zentralen Aspekte der Text- und Bildgestaltung im Hinblick auf ihre Verständlichkeit erfasst.
Um verlagsspezifische und themenspezifische Gesamtaussagen treffen zu können, werden die Ergebnisse beider Analysen vereint. Folglich wird der Verständlichkeitsbegriff erweitert.