Bill & Bill
Verloren an die Welt
Xaver Engelhard
Bill Evian reißt in den späten 50er Jahren als Jugendlicher von seinem Zuhause in New York aus, fährt in das vorrevolutionäre Havanna, wo er bald als Black-Jack-Dealer arbeitet, bis ihn eine wohlhabende Witwe als ihren Geliebten anheuert. Er macht sich die Wirren der kommenden Revolution zunutze, ermordet die Witwe, bringt ihr Vermögen in seinen Besitz und kehrt nach New York zurück, wo er bald Wrestling-Abende und Wohltätigkeitsbälle veranstaltet und schließlich ein Musical produziert, das es auf den Broadway schafft. Für dessen Finanzierung hat er sich allerdings mit einem diabolischen Kriminellen eingelassen, dem er nur durch die Flucht aus New York und dem Absturz in die Anonymität entkommen kann. Jahre später betreibt er in Los Angeles ein heruntergekommenes Strip-Lokal. Ein junger Mann spricht ihn dort eines Abends an, ein Namensvetter, der gerade aus dem Gefängnis entlassen worden ist. Dort hat der junge Bill die letzten sieben Jahre verbracht, weil er beim Liebesspiel und aus Versehen die Mutter eines Freundes erwürgt hat. Aber nicht nur diese Tat macht ihm zu schaffen: Er glaubt sich überhaupt um sein Leben betrogen, denn seine Mutter hat sich nie um ihn gekümmert und sein Vater hat ihm das Geld gestohlen, das ihm testamentarisch für ein Studium in Princeton vermacht worden war. Der einzige ihm verbliebene Halt ist seine Schwester Amy, zu der er allerdings durch den Gefängnisaufenthalt den Kontakt verloren hat. Die Suche nach ihr gestaltet sich für den Ex-Häftling als eine Reise in die Vergangenheit und als eine Art Abrechnung mit allen, die ihm mal etwas bedeutet haben. Zuletzt findet er Amy in der Strip-Bar von Bill Evian, wo sie sich mit ihren Auftritten die Ausbildung zur Psychotherapeutin finanziert. Bill Evian hat sich in Amy verliebt und will mit ihr ein neues Leben beginnen. Ihr Bruder, erfüllt von Todessehnsucht, tötet sie. Bill Evian reklamiert diesen Mord in einem absurden Akt der Verzweiflung für sich.