Bindung
John Bowlby, Gertrud Mander, Daniel N. Stern
Bindung ist ein elementares Bedürfnis, vergleichbar mit Hunger oder Sex, das schon Säuglinge an eine erwachsene Bezugsperson knüpft. Werden kleine Kinder über längere Zeit von ihrer Bezugsperson getrennt, erleiden sie schwere psychische Schäden: von chronischer Trauer und Depression bis zur völligen Apathie, von Aggression bis zur Delinquenz. In seinem Grundlagenwerk stellt John Bowlby ausführlich seine Theorie dar. Jeder Einzelband ist einem thematischen Schwerpunkt gewidmet. Bowlby beobachtete Kinder, die nach dem Zweiten Weltkrieg von ihren Eltern z. B. bei Krankenhausaufenthalten getrennt wurden oder die in Waisenhäusern ohne feste Bezugsperson aufwuchsen. Aus diesen Forschungsergebnissen leitete er therapeutische Maßnahmen ab, um die Kinder in ihrer Entwicklung zu fördern. Deutsche Übersetzung der Originalausgabe „Attachment and Loss, Volume 1: Attachment“, The Tavistock Institute of Human Relations, 1969.