Bindung und Exploration
Ihre Bedeutung im klinischen und psychotherapeutischen Kontext
Anna Buchheim, Michael Ermann
Bindung und Exploration sind integrale und sich ergänzende Verhaltenssysteme, die bei der Anpassung des Menschen an die Aufgaben und Belastungen im Verlauf des Lebens zusammenwirken. Während es im Kleinkindalter um die Balance zwischen Nähe suchen und die Erkundung der Umwelt geht, ist es im Erwachsenenalter die Entfaltung von mentaler Freiheit in verschiedenen Lebensbereichen. Bindungstheorie, Bindungsdiagnostik und ihre klinische Anwendung werden im psychotherapeutischen sowie im transgenerationalen Kontext erläutert und neue klinische Zugangs- und Forschungsmöglichkeiten am Beispiel der Angststörungen, Depressionen und Borderline-Persönlichkeitsstörungen anhand von evidenzbasierten Verfahren beschrieben. Mit einem sicheren Arbeitsmodell von Bindung werden durch Psychotherapie die Resilienz bei Belastung sowie die Exploration neuer Bewältigungsstrategien verfügbar.