Biologische Zerstörung der makromolekularen Werkstoffe
G.H. Göttner, Hans H.M. Haldenwanger
In den letzten 25 Jahren kamen in zunehmendem Maße neue synthetische Werkstoffe für zahlreiche Verwendungszwecke in Gebrauch, über deren Verhalten gegenüber pflanzlichen und tierischen Schädlingen erst Erfah rungen gesammelt werden mußten, ehe es möglich war, Prüfmethoden und Schutzmaßnahmen zur Verhinderung der biologischen Zerstörung dieser Materialien zu entwickeln. Seither sind über diese Themen zahlreiche Ver öffentlichungen erschienen, und das Wissen auf diesem zwischen der Bio logie, der organischen Chemie, der Toxikologie und der Werkstoffkunde stehenden Gebiet hat eine gewisse Abrundung erfahren. Es erscheint deshalb nützlich, diesen Wissens toff, der in den Buch-und Zeitschriftenveröffent lichungen der genannten Disziplinen und deren Teilgebieten erschienen ist, geschlossen darzustellen, was naturgemäß nicht ohne ein kurzes Eingehen auf das Verhalten, die Prüfung und die Konservierung der natürlichen organischen Werkstoffe möglich war. Es wurde als wichtig angesehen, dem Chemiker und Anwendungs techniker einen Überblick über die als Schädlinge in Betracht kommenden Organismen zu geben; doch ist es nicht der Sinn dieser Schrift, die Aufgabe der biologischen Bestimmungsbücher zu übernehmen. Für den Biologen werden die Angaben über Prüf methoden und die Kultivierung der Prüf organismen von Wert sein. Die im Anhang wiedergegebenen Rezepte der Nährmedien dürften dem Fachmann gestatten, Prüfungen von Werkstoffen mit pflanzlichen und tierischen Schädlingen auszuführen, ohne dabei auf die Originalliteratur zurückgreifen zu müssen. Sollte die vorliegende Schrift darüber hinaus die Chemiker und Anwendungstechniker auf dem Kunst stoffgebiet zur Beschäftigung mit der biologischen Zerstörung der makro molekularen Werkstoffe anregen, so hat sie ihren Zweck erfüllt.