BKA
Die Reise nach Beirut
Dieter Schenk, Hans See
Ein Rauschgiftfahnder des BKA gerät in Beirut in die Gewalt von Terroristen. Schenks Tatsachenroman, minutiös recherchiert und ausgesprochen spannend erzählt, ist der Rahmen für eine kritische Auseinandersetzung mit dem Bundeskriminalamt, der obersten deutschen Polizeibehörde, deren Vergangenheit vom Nationalsozialismus überschattet ist.
Das erste Buch seiner BKA-Trilogie verarbeitet die persönlichen Erfahrungen des Autors während seiner Tätigkeit als Berater des Auswärtigen Amtes in den Achtzigerjahren, die letzte Epoche seiner Laufbahn bei der Polizei, die er auch als „Shake-Hands mit Folterknechten“ bezeichnete.
Das Buch spiegelt die Menschenrechtssituation in vielen Staaten wider, die Stationen von Dienstreisen des Autors in Lateinamerika, Afrika und Asien waren, und thematisiert die Ignoranz des BKA, die Zusammenarbeit mit solchen Unrechtsregimen einzustellen. Stattdessen werde der Repressionsapparat von Folterstaaten durch Polizeientwicklungshilfe intelligenter gemacht, Todesschwadronen indirekt unterstützt. Die inneren Strukturen der Wiesbadener Behörde werden deutlich.
Letztlich ist die Reise nach Beirut auch eine Reise des Autors zu sich selbst, die zum Bruch mit dem Polizeiberuf führte.