Bohumirs Töchter
Jörn Zacharias
Böhmen, Tschechisches Paradies. Ein Fluch im 20. Jahrhundert? Schwer lastet er jedenfalls auf Bohumir, der sich sicher ist: diesseits des Eisernen Vorhangs trifft ihn sein Schicksal; unmöglich, dort ein Leben zu führen. Also beschließt er, als Mitarbeiter der Staatssicherheit seinem Schicksal ein Schnippchen zu schlagen, was ihn schlussendlich am 11. September 2001 nach New York führen wird.
Dies ist die Geschichte Bohumirs, Sohn einer deutschen SS-Wachfrau, der nach Kriegsende in einem tschechischen Frauengefängnis aufwächst. Das Wirken des Fluchs treibt seine Tochter Gabriela in ein Künstlerleben und einen andauernden Versuch, der Vergangenheit zu entkommen. Seine zweite, ihm unbekannte Tochter ahnt nichts vom Wesen des Fluchs, den Bohumir so exzessiv bekämpft. Ebenso wenig wie der Fernfahrer, der 2002 eine merkwürdige Ausreißerin aufliest, die hochschwanger im Straßengraben hockt …
Jörn Zacharias präsentiert seinen Debütroman als Rätselerzählung eines Erzählers, gefangen in den Mythen und Realien des 20. Jahrhunderts – dem Zeitalter des Verrats.