Briefe an einen toten Dichter
An Rilke
Agnès Rouzier, Erwin Stegentritt
Irgendwann im Laufe des Jahres 1979 und dann im Frühjahr 1980, während eines Aufenthaltes in Rom hat Agnès Rouzier die Briefe an Rilke geschrieben: an einen toten Dichter. Es sind Antworten auf ausgewählte kurze Briefzitate, als seien sie nicht an die tatsächlichen Empfängerinnen, sondern an AR selbst gerichtet, als würde Rilke sich an sie wenden, um zu berichten. Und sie hat es so empfunden und geantwortet. Aber ein Brief braucht einen Adressaten, der ihn lesen und auf ihn antworten kann, nicht jemanden, der stumm bleibt.
So sind diese Antworten eigentlich Briefe an sich selbst, das Gegenüber des Briefes ist die Briefschreiberin – sie, die sich all diese Fragen stellt und sie auch beantwortet – doch meistens ist es nur eine weitere Frage: an sich selbst.