Briefe in den Himmel
Annegret Winkel-Schmelz
Juliane erlitt Schockerlebnisse durch ihre psychisch selbst traumatisierte Mutter. Sowohl bei ihrem Vater als auch der späteren Adoptivmutter erlebte sie Halt gebende und ausgleichende Geborgenheit sowie Liebe.
Aber bei ihren Eltern, die beruflich aufstiegen, vollzogen sich unerklärliche Verwandlungen in ihrer Persönlichkeit, denen Juliane schutzlos ausgeliefert war. Um deren Liebe wiederzuerlangen, vollbrachte sie – bei sehr hoher Begabung – Höchstleistungen. Anstatt sich damit rehabilitieren zu können, unterlag sie weiter dem geheimen, politisch determinierten Vorurteil, der „Sozialistischen Moral und Ethik“ nicht zu entsprechen. Ein Hilfeschrei mittels eines nicht anonymen Briefes an eine Jugendzeitschrift wurde ihr damals zum Verhängnis.
Bei dem Versuch, den inzwischen Verstorbenen persönliche, gedachte Briefe zu schreiben, gerät die Autorin in unerträgliche, emotionale Spannungen. Die intuitive Lösung:
Aus der Perspektive einer imaginären, anonymen Briefschreiberin werden ihre „Briefe in den Himmel“, in welchen über ihr damaliges Schicksal und ihre wahre Persönlichkeit berichtet wird, in der dritten Person formuliert. Nicht in der gebräuchlichen Ich-Form.
Für mich neuartig und auf ungewöhnliche Art spannungsvoll, fast mystisch – bis die wahren Hintergründe endlich sichtbar werden!
Dr. Ingrid Ursula Stockmann