Briefwechsel aus den Jahren 1946 bis 1973
Roland Berbig, Tobias Bock, Margret Boveri, Ernst Jünger, Walter Kühn
Einmal haben sie sich nur getroffen, 27 Jahre lang verkehrten sie schriftlich miteinander: die Journalistin Margret Boveri (1900 – 1975) und der Schriftsteller Ernst Jünger (1895 – 1998). Boveri schätzte die Lektüre Jüngerscher Werke, als habe für sie „ein neues Leben begonnen“. Jünger traf in Boveris Büchern so viele Bekannte, daß er „bald nach rechts, bald nach links zu grüßen“ hatte. Dass Conrad Wilhelm Röntgen in Jüngers Geburtsjahr 1895 die nach ihm benannten Strahlen entdeckt hatte und zeitweilig Boveris Vormund gewesen war, war ein verbindendes Moment nach Jüngers Geschmack. Sie diskutierten den Siegeszug der Naturwissenschaften, die Gefahren moderner Öffentlichkeit, probate Haltungen im Zeitalter totaler Politik und immer wieder Verrat und Widerstand im Dritten Reich: Orientierungsversuche in einem Biedermeier namens Bundesrepublik. – Der Band enthält neben dem Briefwechsel Boveris Rezensionen Jüngerscher Werke sowie korrespondierende Briefe von Armin Mohler, Paul Scheffer u. a.: „Ein ebenso beispielhaftes wie beispielloses Zeugnis des deutschen Konservativismus der Nachkriegsära“. (Die Herausgeber)