Brundibár
Der Weg durchs Feuer
Thomas Freitag
Zur selben Zeit, als die Schülerin Gisela wegen der jüdischen Abstammung der Familie die Schule verlassen muss, entsteht in Prag Hans Krásas Kinderoper Brundibár das Symbol von Widerstand und Hoffnung in Theresienstadt. Im Spiel auf der Bühne wird erzählt, wie Kinder Böses bezwingen, den Sängerkrieg gegen Brundibár gewinnen und wie Geld eine gefährliche Macht sein kann.
Jahre später ist Gisela Ordensschwester und ausgebildete, engagierte Musikerin. Weil ihre Familie selbst unter der Nazidiktatur leiden musste, wird für sie die Entdeckung der nach dem Krieg vergessenen Kinderoper zu einem Schlüsselerlebnis. Noch ehe sie eine Note des Werkes kennt, beschließt die Nonne und Lehrerin, die Oper mit ihrem Schülerensemble aufzuführen. In beinahe abenteuerlichen Aktivitäten überträgt sie das Libretto ins Deutsche, rekonstruiert die bis dahin fehlende Partitur vollständig und bringt das Werk in einer folgenreichen Inszenierung auf die Bühne. Es ist dies die allererste deutsche Brundibár-Aufführung, ein Impuls für die Auseinandersetzung mit der Musik in Theresienstadt. Zu einem einzigartigen Ereignis gestaltet sich das Spiel vor Holocaust
Überlebenden in Israel. Eine Lebensgeschichte voll von Mut und stillem Widerstand.