Bürgerfunk in Nordrhein-Westfalen
Eine Organisations- und Programmanalyse
Christian Salwiczek, Detlef Schnier, Helmut Volpers
In Nordrhein-Westfalen gibt es ein bisher einmaliges System des Offenen Kanals im Radio: Den Bürgerfunk. Alle interessierten Bürger haben hier das Recht, sich in einem der 46 privaten Lokalradios in NRW unmittelbar zu Wort zu melden, denn jeder dieser Sender muss 15 Prozent der täglichen Sendezeit für Bürgerfunk-Beiträge reservieren.
Dieses integrierte Konzept der Bürgerbeteiligung entstand unmittelbar im Zusammenhang mit der Einrichtung des privaten lokalen Hörfunks in NRW Ende der achtziger Jahre, mit dem Ziel, die Partizipation von Bürgern am lokalen Hörfunk zu ermöglichen und einen Vielfaltsbeitrag zum Programm zu leisten. Seitdem ist ein sehr breites Spektrum von Bürgerfunkern unterschiedlicher Alters-, Bildungs- und Interessengruppen aktiv geworden. Zur Produktion der Beiträge stehen ihnen
etwa 150 Radiowerkstätten zur Verfügung. Nachdem der Bürgerfunk seit über 15 Jahren on air ist, ist es Ziel der vorliegenden Studie ‚Bürgerfunk in Nordrhein-Westfalen‘, die konkreten Leistungen des Bürgerfunks zu erfassen und zu evaluieren, um auf dieser Basis die vorhandenen Strukturen falls möglich weiterentwickeln zu können.