Burgkinder
J. R. Bechtle
Hermann Fürst ist der erfolgreichste deutsche Schriftsteller seiner Zeit. Weit mehr als sechs Millionen verkaufter Bücher, da hält keiner mit, auch der Thomas Mann nicht, niemand. Im März 1945 ist die Front nur noch wenige Kilometer von seiner heimatlichen Burg am Rhein entfernt, nur die Brücke bei Remagen trennt die alliierten Truppen von Deutschland. Doch noch bevor diese in einem dramatischen Einsatz bezwungen wird und die Amerikaner unter der Führung von Leutnant Rob Wiseman ihr Frontlazarett in die Burg der Fürsts verlegen, stirbt der Schriftsteller. Rob lässt sich mit Erika, der Schwiegertochter Fürsts, ein und wird deshalb nach Kriegsende in San Francisco von der Militärpolizei vorgeladen.
Die Wisemans waren als jüdisch-deutsche Familie in die USA eingewandert und hatten als Handelsunternehmer Reichtümer angehäuft; auch Rob gelingt der berufliche Aufstieg. Doch kurz vor Übernahme des CEO-Postens eines großen Unternehmens steigt er kurz vor dem Karrierehöhepunkt aus und macht sich als Start-up-Finanzier im Silicon Valley selbstständig. In diesem Moment, fünfundzwanzig Jahre nach dem Krieg, taucht plötzlich Friedemann Fürst,der einzige Sohn Erikas, bei ihm auf. Rob ahnt, dass Friedemann sein Sohn ist, den er in Deutschland mit Erika gezeugt hat. Er steht vor einer schweren Entscheidung.