Cantus et Tibia Band 2
Lieder mit Begleitung zusammengetragen von Hermann Rieth
Georg Bildstein, Hermann Rieth
Cantus et Tibia – Band 2 -Lieder mit Begleitung – eingerichtet für Hümmelchen, Dudey und viele andere Instrumente. Zusammengetragen von Hermann Rieth
Gesang und Flötenspiel – unter diesem Motto steht die in zwei Bänden erschienene Zusammenstellung von Liedern von Hermann Rieth. Dabei meint tibia nicht nur Flöte sondern eher Blasinstrument. Der erste Teil führt vom hohen Mittelalter bis zur Renaissance, der zweite weiter bis in unsere Zeit.
Diese Sammlung ist beim Musizieren entstanden und ist speziell für die Sackpfeifen Hümmelchen und Dudey in C/F-Stimmung eingerichtet.
Beginnend mit dem hohen Mittelalter folgen Lieder bis hin zur Blütezeit unserer Dudelsäcke. Die Mehrstimmigkeit stammt teilweise aus der Entstehungsphase der Lieder. Oft aber wurde zu einer Melodie beim Singen und Spielen eine eigene Begleitung entwickelt. Immer ist die Instrumentalstimme von Ambitus, Tonart und Chromatik her so gehalten, dass sie mit Hümmelchen und Dudey ausgeführt werden kann, also auch mit Gemshorn oder Cornamuse. Bei jedem Lied steht oben links der geeignete Bordunton.
Der zweite Band beginnt mit bekannten Liedern aus der Barockzeit. Bei den mehrstimmigen alten Sätzen ist es gut möglich den Gesang mit nur einer daraus ausgewählten Stimme zu begleiten oder aus dem gegebenen Material eine eigene Begleitung zu entwickeln. Es folgen Lieder des 18. bis 20. Jh. mit zeitgenössischen oder neuen Begleitungen.
Selbstverständlich können diese Begleitstimmen auch von Blockflöte, Geige oder einem anderen Melodieinstrument übernommen werden. Und – entsprechend alter Tradition – mögen sich die Musiker frei fühlen mit dem Material umzugehen. Melodien können gespielt und Begleitstimmen gesungen werden. Rein instrumentale Versionen sind genau so denkbar wie Acapellavortrag. Vorher notierte oder improvisierte Vor- und Zwischenspiele können bereichernd sein.
Hümmelchen und Dudey sind vielseitig einzusetzende Instrumente: Solistisch, im Duett oder im leisen Ensemble mit Flöten, Geigen, Harfe, Cornamuse, Gemshorn. Einen besonderen Reiz hat der Bordun getragene Klang der kleinen Sackpfeifen bei der Begleitung von Gesang. Sowohl von der Klangfarbe als auch von der Lautstärke passt das Instrument gut zur menschlichen Stimme. Die fehlenden dynamischen Möglichkeiten der Sackpfeife fordern dem Sänger eine andere Stimmführung ab und verleihen den Liedern einen besonderen Charakter.
Hümmelchen und Dudey, wie Michael Praetorius sie 1619 beschreibt, sind Instrumente der ausgehenden Renaissance und des frühen Barock. Sicher wurden sie auch vorher und eine Weile danach gespielt. Aus unserer heutigen Sicht ist es interessant zu erleben wie der leise Sackpfeifenklang, von kräftigem Bordun gestützt, zu Musik passt, die aus Zeiten stammt, in denen diese Instrumente noch nicht bekannt waren oder nicht mehr gespielt wurden.
Die Titel im Band 2:
Der Morgenstern ist aufgedrungen, Insbrügg ick mot di laten, Ach bittrer Winter, Es ist ein Schnitter, An hellen Tagen, Wie schön blüht uns der Maien, Kommt, ihr Gspielen, Bunt sind schon die Wälder, Der Mond ist aufgegangen, Kein schöner Land, Die güldne Sonne, Geh aus mein Herz, Ade nun zur guten Nacht, In Mutter’s Stübele, Die Stammtischbrüder, Hamburger Herbergslied, Bürgerlied, Ein Männlein steht im Walde, Lütt Anna, In die Berg, Seht ihr auf den grünen Fluren, Die Lerchen, Du mein einzig Licht, Elche, Gaukler, Lachend kommt der Sommer, Kommt und laßt uns tanzen, Dat Tüdelband, Kleiner Zirkus.