Carl Grunert der Pionier der deutschen Science Fiction Kurzgeschichte 1903 – 1914
mit Anmerkungen zu seinem Epigonen Hermann Dreßler
Detlef Münch
Mit 30 von 1903 – 1914 publizierten SF-Novellen war Carl Grunert (1865 – 1918) der produktivste Verfasser von SF-Kurzprosa zur Kaiserzeit. Mit ihm beginnt die moderne deutsche SF-Kurzgeschichte, die er als geeignetes Mittel literarisch etabliert und popularisiert hat, um in kurzer und knapper Form über die Zukunft des Menschen und im speziellen über den Kontakt mit Außerirdischen, über mechanisch veränderte Menschen, über künftige Erfindungen vor allem in der Telekommunikation und über die Zukunft der Liebe zu spekulieren.
Zwar haben schon zahlreiche andere Autoren vor Grunert SF-Kurzprosa geschrieben, doch erst Grunert hat die bis heute verwendeten typischen Topoi der modernen SF wie First Contact, Alien Love, Kidnapping durch Außerirdische, Extraterrestrische Spione und Raumschiffbrüchige, Röntgen-, Strahlungs- und Zeitphänomene, Cyborgs und Kriegsroboter in der Kurzgeschichte gebracht.
Sein komplettes SF-Kurzprosawerk wird umfassend, auch unter Berücksichtigung der Epigonen-Novellen von Hermann Dreßler (1882 – 1925), bibliographisch erfasst, biographisch analysiert und im zeitgenössischen Genrekontext bewertet.