Cassoni. Truhen und Truhenbilder der italienischen Frührenaissance
Ein Beitrag zur Profanmalerei des Quattrocento. Tafelband
Paul Schubring
Die Truhe ist eines der ältesten und aufschlussreichsten Möbelstücke. Für die Kunstgeschichte bekommt sie ihre volle Bedeutung in Italien zur Zeit der Frührenaissance durch ihre Verwendung als Brauttruhe. Nun erst wurde sie mit reichen plastischen Schnitzereien und mit Bildern verziert, die im Gegensatz zur gleichzeitigen Kirchenmalerei meist weltliche und antik-mythologische Szenen wiedergeben. Deshalb sind die Truhenbilder zwischen 1350 und 1530 eine wichtige Quelle für die Kostüm- und Trachtenkunde ebenso wie für die Kultur- und Sittengeschichte und die Kenntnis vom Alltag in Italien der Zeit. Turnierwesen und Waffenhandwerk, höfische Feste und Triumphzüge, Städte in ihrer Architektur und Anlage sind auf Hunderten von Abbildungen dargestellt. Während die plastisch geschnitzten Truhen, die in Gesamtgröße reproduziert sind, einerseits für das Kunstgewerbe und ihre Forschungsbibliotheken von großer Bedeutung sind, stellt ihr Bilderschmuck einen zentralen Bereich der Kunstgeschichte dar, wurden doch viele Meisterwerke der Renaissance gleichzeitig für die Truhe kopiert und von Künstlern wie Botticelli und Piero di Cosimo Originale entworfen. Das Material war für die 600 Abbildungen in einer bisher nie erreichten Vollständigkeit aus dem Ausland zusammengetragen worden: aus Italien und Frankreich, aus den Privatsammlungen Englands und Amerikas, besonders auch aus der reichsten Cassoni-Sammlung, dem Besitz des Grafen Lanckoronsky in Wien. Aus dem Inhalt des Textbandes: Einleitung, Allgemeines, Die Truhe in Frankreich; Das florentiner Zimmer der Frührenaissance; Der Cassone; Die literarische Grundlage und die Vermittler der antiken Stoffe; Truhen und Bilder; Die Entwicklung der Truhenmalerei und ihre Meister; Der Inhalt der Darstellungen; Katalog; Literaturverzeichnis; Anhang; Register (Orte; Meister und Schulen; Autoren; Geschlechter; Mythus, Sage und antike Historie; ergänzendes Sachregister) Die anhaltende Nachfrage auf dem internationalen Antiquariatsmarkt hat den Verlag zum Nachdruck der äußerst raren zweiten Auflage von 1923 bewogen. In zwei Bänden (Text- und Tafelband). ISBN 978-3-7772-0724-7. Leinen Zusammen € 495,- Der Nachdruck des Tafelbandes ist gegenüber der Originalausgabe um 12 % verkleinert. Einbandentwurf von Erich Gruner. Textband: XIV. 523 Seiten mit 47 Abbildungen. Quart. ISBN 978-3-7772-0726-1. Leinen, einzeln € 220,- Tafelband: X, 210 Seiten mit 595 Abbildungen, davon 9 vierfarbig. Folio. ISBN 978-3-7772-0727-8. Leinen, einzeln € 380,-