Cattolini erbt
Peter J Kraus
Die verrottete Downtown L.A., der Arbeitsplatz von Gelegenheitsschnüffler Vic Cattolini. Wer hätte gedacht, dass der kürzlich dahingegangene Penner Porky mehr zu vererben gehabt hätte als das Pfand einiger Bierdosen?
Edelanwalt Maclintock schiebt erst mal 17.000 Dollar für Cattolini über den Tisch. Warum? Porky entstammte inkognito einer Bostoner Munitionsfabrikantendynastie und verfügte über ein Zig-Millionen-Erbe. Das Geld ist in einer dubiosen Stiftung angelegt, in deren Beirat Mafia-Capofamiglia Alberto Surfalone sitzt. Der Mann hatte seinerzeit Cattolini um Job und Rente bei der Polizei gebracht, zusammen mit Polizeisergeant Sanchez.
Vielleicht waren die 17.000 Dollar die Anzahlung für einen Job? Kaum beginnt Cattolini zu suchen, fallen reihenweise Zeugen tot um. Als es auch Maclintocks Anwaltskollegen trifft, erhält Cattolini die Unterstützung des Bostoner Polizisten Lanini. Die Zange um Sanchez und Surfalone scheint sich zu schließen …
Kraus mischt hardboiled Elemente mit ironischem, oft witzigem Sprachstil. Dieser Sound klingt in Kalifornien am besten, wie schon in Joint Adventure. Pynchon würde es mögen. Extrem unterhaltsam.