Charakterisierung von Lastmanagement in Haushalten und dessen Integration in die Elektrizitätswirtschaft
Hans-Jörg Belitz
Im Zuge der vermehrten Einspeiseleistung aus Erneuerbaren Energien gewinnen
Flexibilitäten, das heißt (kurzfristige) Veränderungen des Verbrauchs elektrischer
Energie, immer mehr an Bedeutung, da die Energieversorgung sich von einer bisher
verbrauchsorientierten Fahrweise zu einer erzeugungsorientierten Fahrweise verändert.
Gegenstand energiewirtschaftlicher Diskussionen ist die Bereitstellung von Flexibilitäten
durch Haushalte. Relevant für den Beitrag ist der flexible Einsatz von Kleinstlasten in
privaten Haushalten. Diese Flexibilität wird mithilfe eines Lastmanagements geschöpft
und am Elektrizitätsmarkt veräußert. Die Basis dafür bietet die in dieser Arbeit vorgenommene
Charakterisierung und Definition der Begriffe rund um das Lastmanagement.
Um Flexibilitätspotenziale von Haushalten in die Elektrizitätswirtschaft zu integrieren,
wird in der Arbeit ein dezentraler elektronischer Marktplatz entwickelt und das Geschäftsmodell
zur Hebung der Potenziale konzipiert. Ferner werden die Prozessanpassungen
für die Belieferung, die Messung und das Bilanzkreismanagement identifiziert. Ein
Anwendungsfall zeigt, dass unter heutigen Marktbedingungen die Beschaffungskosten
eines Lieferanten durch das Lastmanagement zwar reduziert, die Kosten für die technische
Infrastruktur jedoch nicht gedeckt werden können. Zusammengefasst beschreibt die
Arbeit die Prozessanpassungen und Geschäftsmodelle, die notwendig sind, damit die
Flexibilitäten von Haushalten in die Elektrizitätswirtschaft integriert werden können.