Christiane Wien
mirrors I noise
Publikation anlässlich der Ausstellung mirrors vom 07.11.2019 – 05.01.2020 im studioblau des Saarländischen Künstlerhauses, Saarbrücken.
In ihrer Sound-Installation mirrors | noise arbeitet Christiane Wien mit Objekten, die an Parabolspiegel erinnern, und verschiedenfarbigem Rauschen. Zum Hintergrund:
An der südenglischen Küste experimentierte man zwischen dem ersten und dem zweiten Weltkrieg mit großen Sound Mirrors aus Beton, um herannahende, möglicherweise feindliche Schiffe und Flugzeuge akustisch frühzeitig zu identifizieren. Radioteleskop-Anlagen richten ihre Parabolspiegel ins All, um dem Urknall, Schwarzen Löchern und der Entstehung der Planeten auf die Spur zu kommen. Satelliten-Schüsseln schicken Daten rund um die Welt.
Die verschiedensten Arten von akustisch wahrnehmbarem Rauschen sind nahezu allgegenwärtig. Sie entstehen in der Natur als Rauschen von Wasser, Wind oder Bäumen. Gleichermaßen erzeugen Geräte, Maschinen und Industrieeinrichtungen unterschiedlichstes Rauschen. Es gibt ein Grundrauschen der Stadt. In der Nachrichtentechnik ist Rauschen eine Störquelle. Menschliche Kommunikation kann durch Rauschen überdeckt, aber auch geschützt werden. Rauschen kann auf Menschen beruhigend und angenehm wirken, aber auch störend und belastend.
Christiane Wien war 2019/2020 Atelierstipendiatin des Saarländischen Künstlerhauses. 2018 schloss sie ihr Masterstudium Freie Kunst/Sound Art an der Hochschule der Bildenden Künste Saar ab. www.christianewien.com