Christoph Niemann at Galerie Max Hetzler
Hans Werner Holzwarth, Christoph Niemann
Kunst und Fußball sind die zwei großen Leidenschaften, die den Illustratoren Christoph Niemann und den Galeristen Max Hetzler verbinden. Beide aus der Umgebung von Stuttgart stammend, leben und arbeiten sie heute in Berlin, fußballerisch gehört ihr Herz aber immer noch dem VfB Stuttgart. So kam das eine zum anderen: Für seine erste Einzelausstellung im Rahmen des 40-jährigen Jubiläums der Galerie Max Hetzler schuf der Künstler Niemann 32 absurde Siebdrucke unter dem fiktiven Titel „Galerie Max Hetzler celebrates 40 years of VfB Stuttgart“, die den Galeristen und seine Künstler mit Bildmetaphern aus der Welt des Fußballs neu interpretieren. Die komplette Serie ist hier in dieser Publikation gesammelt.
Spieler im markanten weißen VfB-Trikot mit dem roten Brustring stehen zusammen und bilden Werke von Beatriz Milhazes oder Richard Phillips nach, sie umarmen sich in innigem Torjubel wie eine Skulptur von Jeff Koons und das Stadion gleicht einer Stoffskulptur von Ernesto Neto. Albert Oehlen und Martin Kippenberger treten persönlich auf, Glenn Brown, Mona Hatoum und viele andere werden auf hintergründige Weise zitiert. Namen wie Karl Allgöwer und Jürgen Klinsmann oder das magische Dreieck stehen für die andere Hälfte des Teams, Künstler am Ball, die für den Fan zu den ewigen Größen des Sports gehören.
Christoph Niemann, 1970 geboren, zog nach seinem Studium an der Stuttgarter Akademie der Bildenden Künste nach New York, wo er zwischen 1997 und 2008 seinen Hauptwohnsitz hatte. Seine Illustrationen erschienen auf den Titelbildern von Magazinen wie The New Yorker, Time Magazine, New York Times Magazine, Wired und dem ZEITmagazin. 2010 wurde er in die Hall of Fame des Art Directors Club in New York aufgenommen. Momentan schreibt und zeichnet Niemann von Berlin aus die Kolumne „Abstract Sunday“ für das New York Times Magazine.