Cinema 56: BEWEGT
Schweizer Filmjahrbuch
Anita Gertiser, Nathalie Jancso, Daliah Krohn, René Müller
Die diesjährigenAusgabe des Schweizer Filmjahrbuchs CINEMA widmet sich einem vielschichtigen und mehrdeutigen Adjektiv und Verb widmen – CINEMA 56: BEWEGT.
Seit die Bilder laufen lernten, assoziieren wir Filme mit Bewegung – nicht ohne Grund heißen sie im Englischen auch „Motion Pictures“. Die Filmkamera bewegt sich, schwenkt, fährt und zoomt heran, die Protagonisten vor der Linse bewegen sich und ruhige Einstellungen werden durch Schnitte zu bewegten und bewegenden Geschichten montiert. Ob rasant von Schnitt zu Schnitt hetzend in einer Autoverfolgungsjagd oder atemlos mit der Handkamera hinter dem Rücken eines Verbrechers herjagend, ob mit einem langsamen Schwenk oder einer raumgreifenden Plansequenz – der Film erzählt durch Bewegung. Jedes Genre – Roadmovie, Tanzfilm, Actionstreifen, Melodrama – kennt seine eigenen Bewegungsabläufe und -rhythmen. CINEMA interessiert, was die unterschiedliche Inszenierung von Bewegung bewirkt, wie sie eingesetzt wird, welche Filme sie geprägt hat.
Es sollen aber nicht nur technische und inszenatorische Aspekte im Vordergrund stehen, denn Kino bewegt auch auf anderen Ebenen: Es werden allenthalben mit bewegenden Geschichten und Schicksalen Emotionen geschürt – bei den Filmfiguren auf der Leinwand und auch beim Publikum im Kinosaal. Filme und Stars, die die Filmgeschichte bewegt haben, und die Gefühle, die sie beim Zuschauer auslösen, sollen deshalb in Cinema 56 nicht zu kurz kommen.
In den „Momentaufnahmen“ beschreiben Schweizer Cutter prägende Filmszenen und von ihren Erfahrungen mit dem bewegten Bild. Der Filmbrief kommt dieses Jahr aus Kambodscha, einem Land mit einer unbekannten Filmgeschichte.