Claire
Michael Asad
Ich bin hoffnungslos rückständig. Das möchte ich gleich zu Beginn „gestehen“. Ich bin irgendwann in den Achtzigerjahren stehengeblieben und konnte mich mit der nachfolgenden Zeit nur schwer arrangieren. Ich erinnere mich beispielsweise noch genau, wie ich mir so lange Langspielplatten zulegte, bis es sie regulär kaum mehr zu kaufen gab. Und noch heute habe ich das Gefühl, ich halte kaum etwas in der Hand, wenn ich eine neue CD mit leisem Widerwillen in den „CD – Player“ – was für ein grauenhafter Begriff für ein überflüssiges Gerät! – einlege. Was ganz anderes ist es aber sich einer guten alten Langspielplatte zu widmen… Schon das Herausnehmen aus der vergleichsweise großen Hülle bringt fast weihnachtliche Gefühle mit sich. Man glaubt hier noch ein richtiges Unikat in der Hand zu halten und nicht eine x – beliebige viel zu klein geratene seelenlose „Diskus-Scheibe“.