Comparatio delectat
Akten der VI. Internationalen Arbeitstagung zum romanisch-deutschen und innerromanischen Sprachvergleich. Innsbruck, 3.-5. September 2008. Teil 1 und 2
Eva Lavric, Wolfgang Pöckl, Florian Schallhart
Kontrastive Linguistik, das zeigt dieser Doppelband in eindrucksvoller Weise, ist keineswegs nur eine Hilfswissenschaft der Sprachdidaktik und der Übersetzungswissenschaft. Denn so nützlich auch die Ergebnisse des Sprachvergleichs für Unterricht oder Translation sein mögen: Der wesentliche Gewinn der kontrastiven Forschung liegt zunächst in der Grundlagenforschung, in den neuen Perspektiven, die sich durch den Vergleich einer Sprache mit anderen Sprachen unerwartet ergeben. Jede Sprache ist wie eine ganz spezielle Brille, ein ganz spezieller Blick, durch den jede andere Sprache betrachtet werden kann. Im Licht einer jeden Vergleichssprache leuchten bei jeder Einzelsprache neue Facetten auf, werden neue Details und Zusammenhänge sicht- und begreifbar. Ein multilateraler Sprachvergleich ist also so etwas wie ein Prisma, in dem sich das Bild jeder einzelnen Sprache mehrfach und kaleidoskopisch brechen kann.