Controlling von Zweckgesellschaften vor dem Hintergrund der Finanzkrise.
Martin Schnauss
Die gegenwärtige Finanzkrise zeigt, wie bedeutsam Controlling für Finanzinstitutionen ist. Eine wesentliche Ursache dieser Krise war die Unterschätzung der Risiken von Zweckgesellschaften, die im Zentrum der Asset Backed-Finanzierung stehen. Welches sind aber jene Einflussfaktoren, die für die Lebensfähigkeit einer Zweckgesellschaft bedeutsam sind? Gibt es grundlegende Gestaltungsmerkmale, welche Zweckgesellschaften und ihre Controlling-Systeme aufweisen sollten, um auf Veränderungen der Umwelt angemessen reagieren zu können und ihre Existenz nachhaltig zu sichern? Ist der Markt fähig, in dieser Hinsicht optimale Zweckgesellschaften hervorzubringen oder ist der Regulator gefragt? Welche Rolle spielt dabei die Akzeptanz von Gestaltungsformen durch externe Beobachter wie Rating-Agenturen? Welchen Einfluss auf Zweckgesellschaften hat Vertrauen in die externen Beobachter? Was macht Zweckgesellschaften für Vertrauenskrisen besonders anfällig?
Der Autor gibt Antworten und Denkanstöße für die Beantwortung dieser Fragen. Zweckgesellschaften werden dabei als Maschinenorganisationen betrachtet und untersucht. Die Krise lehrt: Konstruktionsfehler bei Zweckgesellschaften können wie bei Maschinen verheerende Folgen haben. Deshalb sollten auch diese Standards genügen, wie sie in ähnlicher Weise an Maschinen in der Realwirtschaft gestellt werden. Hier werden Ansätze und Wege für die Formulierung derartiger Standards aufgezeigt. Dabei wird versucht, die teilweise doch recht abstrakten Ausführungen an Beispielen zu illustrieren.
Diese Arbeit ist als Dissertation auf dem Gebiet des Wirtschaftsingenieurwesens mit dem Schwerpunkt Controlling an der BTU Cottbus entstanden. Da der Autor seine Erfahrungen aus 15-jähriger Tätigkeit im Investmentbanking in die Arbeit einfließen lässt, ist dieses Buch für Praktiker und Wissenschaftler gleichermaßen interessant.