Corpi/Körper
Körperlichkeit und Medialität im Werk Pier Paolo Pasolinis
Peter Kuon
«Coperto di cicatrici, sono riuscito a sopravvivere» (Pasolini) – Das problematische Verhältnis zu seinem eigenen – homosexuellen – Körper erklärt die überragende Bedeutung, die das Thema der Körperlichkeit in Pasolinis gesamtem Schaffen einnimmt, von den frühen Narziß-Gedichten bis zu und. In den schönen und häßlichen, erhabenen und grotesken, unschuldigen und verdorbenen, in den kreatürlichen, leidenden, gekreuzigten Körpern seiner Protagonisten macht Pasolini seine Gesellschaftsutopie und Gesellschaftskritik sinnlich erfahrbar. Doch der Körper ist nicht allein autobiographische Obsession, thematische Konstante, Projektionsfläche utopischer Hoffnungen und apokalyptischer Ängste, sondern die zeichentheoretische Grundkategorie einer intermedialen Ästhetik, deren Originalität erst in jüngster Zeit wiederentdeckt wird.