Crowdinvesting als Finanzierungsalternative für Jungunternehmen mit gestaffeltem Kapitalbedarf
Daniel Krezdorn
Start-ups sind ein wichtiger Bestandteil für den Erfolg moderner Volkswirtschaften. Neben den klassischen Finanzierungsquellen ist es für Gründer durch die zunehmende Verbreitung von Informationstechnologien im Alltag zusätzlich möglich geworden, über einen Internetaufruf eine Finanzierung durch eine Vielzahl von Privatpersonen einzuwerben (Crowdfinanzierung). Insbesondere die eigenkapitalorientierte Crowdfinanzierung (Crowdinvesting) hat infolge niedriger Zinsen und restriktiverer Vergabemechanismen institutioneller Anleger an Attraktivität gewonnen. Damit das Crowdinvesting als veritable Finanzierungsalternative für Jungunternehmer wahrgenommen wird, muss es in den verschiedenen Finanzierungsphasen des Unternehmensaufbaus – mit typischerweise gestaffeltem Kapitalbedarf – verfügbar sein. Aktuelle Forschungsstudien zur Crowdfinanzierung beleuchten vornehmlich die dabei möglichen Marketing- und Preisdiskriminierungsvorteile, nicht jedoch die Auswirkungen mehrerer Finanzierungsrunden. Diese Arbeit untersucht modelltheoretisch die notwendigen Voraussetzungen für die Nutzung des Crowdinvestings bei mehreren Finanzierungsrunden. Ferner wird analysiert, unter welchen Bedingungen ein Gründer eine Crowd gegenüber einer Bank bzw. einem Risikokapitalgeber präferieren sollte. Dieser Entscheidungskonflikt für den Unternehmer wird unter Berücksichtigung projekt- und umgebungsspezifischer Charakteristika durch eine Optimalitätsfunktion für das Crowdinvesting ausgedrückt und interpretiert.