CSR zwischen Rhetorik und Nachhaltigkeit
Wie effektive Regulation gelingen kann
Jan Hendrik Quandt
Wie kann unternehmerische Verantwortung am Beginn des 21. Jahrhunderts gesichert werden? Welches Engagement geht über reine Rhetorik hinaus und stellt sich nachhaltig den Herausforderungen einer sich herausbildenden Weltgesellschaft? Corporate Social Responsibility (CSR) wird in der öffentlichen Wahrnehmung oftmals entweder als reine Rhetorik bzw. Greenwashing von Seiten der Unternehmen wahrgenommen, oder es wird unterstellt, dass eine soziale Verantwortung von Organisationen nur dann übernommen werde, wenn sich dies – zumindest langfristig – ökonomisch auszahle. Der vorliegende Band ist eine Argumentation gegen solche gesellschaftlich weit verbreiteten Verkürzungen und betrachtet Unternehmen als gesellschaftlich eingebettete Organisationen. Dies wird mit Hilfe der theoretischen Ansätze des Neo-Institutionalismus sowie der soziologischen Systemtheorie begründet. Ausgehend von der Annahme, dass es sich bei Wirtschaftsunternehmen keinesfalls um solipsistische, rein ökonomisch agierende Organisationen, sondern vielmehr um gesellschaftlich eingebettete soziale Phänomene handelt, werden die Möglichkeiten gesellschaftlicher Steuerung durch Recht sowie die neueren Entwicklungen des Rechtssystems in einer globalisierten Welt diskutiert. Nachhaltigkeit im Bereich von CSR, so die These, lässt sich durch eine rechtsförmige Regulation schaffen. Dafür wird ein theoretischer Analyserahmen ebenso erarbeitet, wie auch empirische Fallstudien zur Illustration und Diskussion eingeführt werden. Die Arbeit zeigt mit ihrem interdisziplinären Ansatz Wege zu einer nachhaltigen Fassung von Unternehmensverantwortung angesichts der Herausforderungen einer hyperkomplexen Welt auf.