Dämmergärten
Aus Tagebüchern dreier Jahrzehnte und drei Erzählungen
Ingrid Hahnfeld
Ingrid Hahnfeld, 1937 in Berlin geboren, studierte an der dortigen Hochschule mfür Schauspielkunst. Nach Engagements an den Theatern Dresden (Landesbühnen) und Greifswald (Stadttheater) arbeitet sie seit 1971 als freischaffende Schriftstellerin.
Für ihren Roman »Villa Ruben« erhielt sie 1989 das Worpswede-Stipendium.
Lebensjahrzehnte. Wie soll ich wählen. Auswählen, was ich heute noch sagen kann. Oder verschweigen, weil Liebe und Hass mich betörten. Jeden Tag am Schreibtisch, jede Nacht voller Unruhe, voller Erwartung, färbt eine andere Stimmung. Im Nebel, was gestern noch hell war. Und gestrige neblige Tage heut in der Glut des Erinnerns. Sengend. Verklärend. Lichterloh. Im Dämmer versunkener Gärten ruht, was gewesen. Lebt, wenn ich gehe, unbeirrt fort.