Danzig von Klein,  Diethard H

Danzig

Ein Lesebuch

„Das unnachahmlich schöne Danzig“, schreibt Anton von Etzel gegen 1860, sei „eine der wichtigsten und reichsten Städte des Königreichs Preußen“; Braun und Hogenberg berichteten schon fast dreihundert Jahre vor ihm vom „wahrhaft königlichen Reichtum“ der Stadt, in der „ein unglaublicher Aufwand mit sorgfältigstem Kunstfleiß wetteifert“, und für den, der wie Pablo Neruda die „häuserlosen, menschenlosen Straßen“ dieser „irrzerfetzten Rose, kugeldurchbohrt vom Krieg“ durchstreifte, grenzt es an ein Wunder, daß 1985 Hans Georg Siegler mitteilen kann, Danzig habe sich „wie ein Phönix aus der Asche aus seinen Ruinen erhoben“ und ziehe alljährlich wieder weit über hunderttausend Besucher an.
Groß ist die Zahl der Schriftsteller, die das Lob dieses laut Baedeker „wichtigsten preußischen Seehafens in der anmutigsten Gegend“ sangen und im vorliegenden Band zitiert sind, groß die Zahl bedeutender Männer und Frauen, deren Name sich mit der Stadt verbindet. Nennen wir hier nur eine kleine Auswahl: Carl Jakob Burckhardt, Daniel Chodowiecki, Wilhelm Cornelius, Joseph von Eichendorff, Carl Fürstenberg, Günter Grass, Max Halbe, E. T. A. Hoffmann, Fritz Kudnig, Wilhelm Matull, Agnes Miegel, Martin Opitz, Louis Passarge, Robert Reinick, Adele, Arthur und Johanna Schopenhauer, Johannes Trojan und Konrad Weiss.
An die einleitende literarische Blütenlese, in der neben bekannten Reiseschriftstellern auch bedeutende heimische Autoren des siebzehnten bis zwanzigsten Jahrhunderts zu Wort kommen, schließt sich ein informativer und lebendiger Streifzug durch die bewegte Geschichte Danzigs von der Stadtgründung und Christianisierung über die Deutschordenszeit und die Reformation, das siebzehnte und achtzehnte Jahrhundert mit mancherlei glanzvollem Herrscherbesuch und schließlich die napoleonischen Kriege, Biedermeier und Gründerzeit bis zur Zerstörung im Zweiten Weltkrieg und zum viel gerühmten Wiederaufbau.
Ein eigenes Kapitel ist dem Artushof als dem alten Wirtschaftsmittelpunkt der mächtigen Handelsstadt gewidmet, und im Folgekapitel machen wir anschaulich Bekanntschaft mit all den anderen eindrucksvollen Bauten in Alt- und Neustadt, Recht- und Vorstadt. Mit dem kulturellen Leben in der Freien Stadt Danzig und der späteren vielfältigen Entwicklung von Handel und Wirtschaft bis zur Anlage des neuen Nordhafens in den siebziger Jahren werden wir ebenso vertraut wie mit den früheren Vergnügungen der verschiedenen Bevölkerungsschichten, dem bewegten Treiben in den Straßen und auf den Kais und dem Sprachschatz der „Mottlauspucker“. Danziger Berühmtheiten schließlich (neben bekannten Dichtern der Barockzeit und Schriftstellern der verschiedenen Epochen Wissenschaftlern wie Hevelius, „Fürst der Astronomie“, oder Daniel Gabriel Fahrenheit, nach dessen Temperaturskala noch heute die angelsächsische Welt mißt, dem Philosophen Arthur Schopenhauer oder dem Bankier Carl Fürstenberg) ist ebenso ein eigenes Kapitel gewidmet wie der Umgebung, die (nach Wilhelm Cornelius) „Reize und Naturschönheiten vereinigt, wie man sie sonst nirgends in Deutschland vereinigt findet“: Güttland und die Nehrung, Weichselhaupt und Weichselmündung, Kloster Oliva und der Karlsberg und schließlich das weltläufige, quirlige Zoppot mit Kurbetrieb und Badeleben, Waldoper und Pferderennen.

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