Dar al-Pascha
Eine Rückkehr nach Tunis
Hartmut Fähndrich, Hassan Nasr
Hassan Nasr schildert die Reise eines Mannes in die Vergangenheit: an die Orte seiner Kindheit in Tunis.
„Die Pascha-Strasse durchzieht das Gassengewirr der Altstadt von Tunis. Sie schiebt sich in ihre Tiefen, streckt ihre langen Arme aus, schafft einen geraden Weg zwischen dem Aussenmauerviertel und dem pulsierenden Herzen der Stadt mit seinen lebhaften Märkten. Wer das Dar-al-Pascha-Viertel betritt, findet darin einen ganz besonderen Duft, ein Gemisch aus den kräftigen, scharfen Gewürzgerüchen der Gässchen, die das ganze Viertel durchziehen.“
Nach langer Zeit der Abwesenheit kehrt Murtada al-Schâmich nach Tunis zurück. Jahrzehnte sind vergangen, seit er Familie und Heimat hinter sich gelassen hat. Jetzt hat er nur ein Ziel: Dar al-Pascha, das Viertel, in dem sein Vaterhaus steht, wo er, streng religiös erzogen, eine unglückliche Kindheit verbrachte hatte. Als Halbwüchsiger war er dann eines Tages weggelaufen und hatte das beengende Milieu vermeintlich für immer hinter sich gelassen.
Die Reise in die Vergangenheit fällt ihm nicht leicht. Doch schliesslich versöhnt er sich trotz der schlimmen Erfahrungen, die er an dieser Stätte gemacht und die sein Leben verpfuscht haben, mit seinem Vater – ja, er entschliesst sich sogar, das vom Verfall bedrohte Haus zu renovieren.