Das Abendessen mit dem kleinen Chinesen
Erzählungen
Sibylle Lang
Ein ganzes Stück war es noch bis zum Ufer, aber ich beeilte mich nicht, sondern drehte mich auf den Rücken. Bewegungslos schaukelte ich dahin. Der Himmel war von einem reinen Blau erfüllt. Neben mir stand eine Libelle über dem Wasser, eine zweite kam dazu. Neulich hatte ich am Weiher eine abgeworfene Haut nach der letzten Libellenhäutung gefunden. So ein besonderer Körper, so eine besondere Form, die ich dann in der Hand hielt, wie eine abgelegte, kleine Rüstung.
Ich hatte ihnen versprochen, heute nicht in die Stadt zu fahren, sondern den Abend mit ihnen zu verbringen. Es war mir dann ganz leicht gefallen, so wie das Baden und das Federballspielen leicht waren. Ein bisschen hatte es mich schon irritiert, dass mir Fabien und Frédéric eigentlich reichten.