Das altenglische Læceboc I und II
Textausgabe, Übersetzung, Kommentar
Felix Hausleitner
Das vorliegende Buch beinhaltet eine kommentierte Textausgabe (inklusive einer deutschen Übersetzung) eines im 10. Jahrhundert verfassten altenglischen Medizinbuches, das aus zwei Teilen besteht: Laeceboc I und II. Die 155 Kapitel dieses Buches, das auch unter dem Namen »Bald’s Leechbook« bekannt ist, geben Einblicke in eine Welt, in der Krankheiten mitunter auf das boshafte Treiben von Elfen und anderen unsichtbaren Wesen zurückgeführt wurden. Da Medizin und Magie noch nicht ganz getrennt waren, finden sich Beschwörungsformeln neben Hexensalben und Kräutertränken. In einer Welt, in der man den Launen der Natur oft hilflos gegenüberstand, boten nicht nur Geistliche Trost und Beistand; auch die Heilkundigen waren bereit, den Kranken mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Schließlich hatten sie sowohl medizinisches Wissen aus der klassischen Antike als auch Heilverfahren aus dem Bereich der germanischen Heilkunde zu bieten. Neben harmlosen Suppenkräutern kamen dabei auch halluzinogene Giftpflanzen zur Anwendung.