Das Asperger-Syndrom im Erwachsenenalter
und andere hochfunktionale Autismus-Spektrum-Störungen
Ludger Tebartz van Elst
Obwohl das Asperger-Syndrom im Erwachsenenalter und andere Autismus-Spektrum-Störungen (ASS) sehr häufig sind und das Thema medial äußerst populär ist, wird die Diagnose im psychiatrisch-psychotherapeutischen Alltag immer noch häufig übersehen. Es hat für die Therapieplanung im stationären Setting und der psychotherapeutischen Praxis oft weitreichende Konsequenzen, wenn die Bedeutung eines Autismus für sich sekundär entwickelnde Depressionen, Angsterkrankungen oder Persönlichkeitsstörungen nicht erkannt wird.
Erst die korrekte Diagnose erklärt, weshalb Betroffene immer wieder in dramatische und für alle Beteiligten schwer verständliche zwischenmenschliche Konflikte in Partnerschaft, Familie und Beruf geraten. Diese Erkenntnis ist oft der erste Schritt in Richtung Verständnis und Akzeptanz des So- und Anders-Seins.
In dieser aktualisierten und erweiterten Neuauflage wird der Weg zur sicheren Diagnose einer hochfunktionalen Autismus-Spektrum-Störung gewiesen. Dabei wurden die Neuentwicklungen durch das DSM-5 berücksichtigt. Ausführlich werden die klassischen und sehr häufigen psychischen Komorbiditäten thematisiert, die das Erkennen eines Autismus erschweren können. Umfassend werden therapeutische Interventionsmöglichkeiten von Einzel- über Gruppenpsychotherapie inklusive des FASTER-Konzepts über stationäre bis hin zu medikamentöser Therapie vorgestellt. Ein neues Kapitel fokussiert auf Therapiemöglichkeiten und –wirklichkeiten in der ambulanten psychiatrischen und psychotherapeutischen Praxis. Unverändert bereichern betroffene autistische Autoren das Werk um wertvolle Einblicke in ihre Erfahrungen mit Autismus. Ein weiteres neues Kapitel, in dem die Mutter einer jungen Frau mit hochfunktionalem Autismus die Bedeutung einer adäquaten Diagnose für den familiären Alltag schildert, rundet das Buch ab.