Das „Commercium Litterarium“. Die erste medizinische Wochenschrift in Deutschland und die Anfänge des medizinischen Journalismus.
Tilman T.R. Rau
Diese Arbeit untersucht die frühe Herausbildung einer medizinischen öffentlichkeit in Deutschland und rekonstruiert das multilaterale Netzwerk europäischer Gelehrter, das deren Träger war.
Im Mittelpunkt der Untersuchung steht das Nürnberger Commercium litterarium ad rei medicae et scientiae naturalis incrementum institutum (1731–1745), das einen Meilenstein in der Frühgeschichte des medizinischen Journalismus markiert. Im Medium der Zeitschrift werden Medizin und Wissenschaft neu und öffentlich dargestellt. Als erste medizinische Wochenschrift in Deutschland koordiniert das Blatt ärztliches und wissenschaftliches Handeln auf eine neue Art. Herausgeber und verantwortlicher Redakteur ist der Nürnberger Arzt und Naturforscher Christoph Jacob Trew (1695–1769), der einen großen Kreis medizinischer Gelehrter aus ganz Europa als Beiträger um sich sammelt.
Analysiert werden die durch die Zeitschrift vermittelten Inhalte, wobei sich zeigt, dass das Commercium in der Bandbreite seiner Themen außerordentlich facettenreich ist und einer Enzyklopädie der Medizin des frühen 18. Jahrhunderts gleicht.