Das diktierte Leben des Herrn F.
Roman in 11 Episoden
Konrad Fischer, Thomas Klemm
‚Die Illumination an Ihrem Fenster brennt nicht mehr! Der herrliche Gesamtanblick der Fassade ist deshalb vo¨llig zersto¨rt. Alle Hausbewohner verlangen daher von Ihnen die sofortige Einschaltung der Birnen!‘ Die Stimme seines Gegenu¨bers war anklagend, wie die eines Staatanwalts in einem Hochverratsprozess. ‚Andernfalls sehe ich mich veranlasst, Meldung bei der Obersten Sta¨dtischen Beho¨rde zu erstatten‘, sagte er lauernd und legte erneut eine Pause ein, um die Wirkung seiner Worte abzuwarten.
Trotz seiner unscheinbaren Erscheinung und dem steten Bemu¨hen, nicht aufzufallen, gera¨t Herr F. eines Tages ins Visier der allgegenwa¨rtigen Obersten Sta¨dtischen Beho¨rde. Ein selbstbestimmtes und freies Leben scheint nun nicht mehr mo¨glich zu sein. Trotz seines genu¨gsamen Wesens u¨bertritt er in seinem Streben nach ein wenig Unabha¨ngigkeit immer wieder unsichtbare Grenzen, deren Aufrechterhaltung scheinbar ausgemachtes Ziel dieser Organisation ist.
Ein leises und nachdenklich stimmendes Buch u¨ber den aussichtslosen Kampf eines Einzelnen gegen die Repressionen einer willku¨rlichen Macht.