Das dunkle Geheimnis Jesu
Wolfgang Walk
Die Geschichte Jesu muss neu geschrieben werden… Das dunkle Geheimnis Jesu ist ein fesselnder historischer Roman über Jesus und Paulus und die Frage, wie der eine aus dem anderen den Sohn Gottes machte. Pompeji, 62 n. Chr. der schwer verletzte Paulus, auch Shaul genannt, wird auf das Gut des zurückgezogen lebenden, alten Weinhändlers Faustus gebracht. Der war früher unter einem Namen bekannt, den Paulus in der ganzen Welt bekannt gemacht hat: Yeshua oder auch Jesus, Sohn des Josef. Nur wenige Tage bleiben den beiden, ihre Erinnerungen an die dramatischen Geschehnisse im Jahr 33 n. Chr. wieder aufleben zu lassen: Die Mission Jesu, den Prozess und die Kreuzigung. Zunehmend spürt der Leser, wie schicksalhaft die Lebensgeschichten dieser beiden Männer miteinander verwoben sind. Der brillant predigende Rabbi Yeshua, wird gegen seinen Willen zum Spielball in einem Intrigengeflecht aus Politik und Religion, bis er zu einer folgenschweren Entscheidung gezwungen ist. Shaul führt das Leben eines mit seinen Dämonen Kämpfenden, der zu Aufgaben bestimmt ist, denen seine Persönlichkeit nicht gewachsen scheint. Von Selbsthass zerfressen, beginnt er zu verfolgen, was er nicht zu lieben wagt. Bis er eines Tages begreift, wie er durch den Tod Jesu die Welt, und damit sich selbst, retten kann. Paulus stirbt, bevor er seine Geschichte zu beenden vermag. Aber er hinterlässt einen Hinweis, der Faustus nach Rom ins Reich der Lupa, der Wölfin und Schattenfürstin Roms, führt. Am Ende der Nacht wird für Faustus nichts mehr so sein wie zuvor … Wolfgang Walk verwebt in Das dunkle Geheimnis Jesu die entmythologisierte Missionsgeschichte des jüdischen Rabbi Yeshua mit dem Blickwinkel des um sein eigenes Seelenheil ringenden Paulus zu einem radikal anderen Bild der Evangelien. Walk rüttelt damit an den Fundamenten unseres christlichen Glaubens Ein polarisierender Roman über den Gründer einer Weltreligion und seinen Gott, der keiner sein will und ein spannender Lesegenuss, der den Leser noch lange gefangen halten wird. Pompeji, XIV. Tag im Monat des göttlichen Augustus im ersten Jahr des Titus Caesar Vespasianus Die Angst schwindet, wenn auch langsam. Die Unruhe bleibt. Der Riss in der Mauer hat sich verbreitert letzte Nacht. Der Riss er war nie gefüllt worden: eine letzte Erinnerung an das große Beben vor 17 Jahren und eine ständige an das Glück, das man benötigt. Das Glück, das mir treu war, und andere vergaß, bei denen es besser aufgehoben gewesen wäre. Der Riss gegenüber dem Fenster meines Dormitoriums. Mein ganz eigenes Memento mori. Damals war ich schon ein Greis und hatte gerade meinen 66. Winter überstanden. Doch spürte ich das Alter noch nicht, oder zumindest nicht so, wie es mir heute zusetzt: Von den Tagen gibt es noch einige, derer ich mich erfreuen kann. Doch die Nächte, sie quälen mich: seit Jahren, ohne Ausnahme. Kenntnisreiche Folterknechte sind sie, ausgestattet mit großer Geduld. Sie wären die Zierde der Keller des Pilatus gewesen. Heute Nacht wieder ein Beben. Nicht so stark wie damals, aber drohend, Unheil verkündend, wie ein Auftakt zu Schlimmerem.