Das Fassadenuntergeschoss der Kathedrale San Rufino in Assisi
Eine Untersuchung der architektonischen Gliederung und des dekorativen Repertoires
Dorith Wallbaum
Das Untergeschoss der Westfassade der Kathedrale San Rufino in Assisi entstand im Rahmen eines 1140 begonnenen und nach ca. 100 Jahren vollendeten Neubaus. Mit seiner umfangreichen Ausstattung ist es Ausdruck des Selbstbewusstseins seiner alleinigen Auftraggeber, der Kathedralkanoniker. Die vorliegende Abhandlung widmet sich zum einen der differenzierten Flächengliederung durch ein geschossumfassendes Rahmenwerk mit einem aufliegenden Blendbogenfries wie der diesbezüglichen Ableitungsdebatte. Besondere Berücksichtigung erfährt dabei die portalbegleitende Reliefrahmung an der Fassade von San Pietro fuori le mura in Spoleto, auch im Vergleich mit verschiedenen Typen von Reliefeinfassungen an diversen Sakralbauten des südwestlichen Mittelmeerraumes. Zum anderen steht das weitgefächerte bauskulpturale Repertoire des Untergeschosses der assisanischen Fassade im Fokus dieser Untersuchung. Der Motivik der Darstellungen, ihrer Herkunft und Verbreitung, die in der bisherigen Forschung nur rudimentär bearbeitet worden ist, gilt in diesem Zusammenhang besondere Beachtung.