das gewebe der welt
Bettina Schmitz
Gedanken tauchen auf, verschwinden wieder, meist löscht das Gehirn sie ziemlich schnell. Einige verflechten sich aber auch zu Ideen und der Geist kann sie weiter entwickeln. Und so kommt der Mensch irgendwann an den Punkt, an dem er seine Ideen mit anderen teilt, sie kommuniziert.
»Schreibend aktiviere ich meine Beziehungen, Verbindungen und Fäden innerhalb einer nicht nur menschlichen Mitwelt, in der wir uns immer schon befinden«, so beschreibt die Philosophin Bettina Schmitz diesen Vorgang des Austausches mit anderen, mit der Welt.
Sind die Gedanken »auf der Welt«, muss die Gesellschaft sie sammeln, einordnen, verarbeiten. Nun treten die Wissenschaften als das kollektive Gedächtnis für komplexe Ideen auf den Plan. Sie unterscheiden zwischen dem, was bewahrt wird und dem, was als alltäglich vergessen werden darf.
Und genau an diesem Schnittpunkt bewegt sich Bettina Schmitz mit ihrem neuen Titel das gewebe der welt. Indem sie den Leser und die Leserin einlädt, ihren Gedankenwegen zu folgen, hebt sie die Trennung zwischen Alltag und Philosophie auf, lässt mit tänzerischer Leichtigkeit Poesie in den philosophischen Kanon fließen.