Das Jüngste Gericht
Johannes Maria Vianney
Dieser ist kein Gott mehr, angetan mit unseren Gebrechlichkeiten, der im Dunkel eines armen Stalles verborgen in einer Krippe liegt, gesät-tigt mit Schande, erdrückt von der schweren Last des Kreuzes. Dieser ist kein Retter mehr, der mit der Sanftheit eines Lammes kommt, sich von Menschen verurteilen läßt, um sie zu erlösen.
Dieser ist jetzt ein Gott, bekleidet mit großer Macht und Herrlichkeit in seiner ganzen Ma-jestät, der seine Wiederkunft von den schreck-lichsten aller Vorzeichen ankündigen läßt, d. h. von der Sonnenfinsternis, von dem Verschwinden des Mondes, von dem Herabstürzen der Sterne vom Himmel und mit einer völligen Erschütterung der Erde.
Als Gott die Welt erschuf, verwandte er sechs Tage, aber um sie zu zerstören, am Tag seines Zorns, beim Jüngsten Gericht, wird ein Augen-blick genügen. Jetzt tritt er als ein zornentfachter Richter auf, der die Menschen mit der ganzen Strenge seiner Gerechtigkeit unwiderruflich für alle Ewigkeit richtet.