Das Konzept der Koranexegese bei Ibn ʿAšūr
Die zehn Prologemina zum Tafsīr at-Taḥrīr wa-t-Tanwīr
Martin Kellner, Kathrin Klausing
Der Tafsīr des tunesischen Gelehrten Ibn ʿĀšūr ist einer der meistgelesenen Korankommentare, die im 20. Jahrhundert verfasst wurden. In diesem dreißigbändigen Werk wird versucht, eine Verbindung zwischen traditionellen islamischen Wissenschaften und den geistigen Errungenschaften der Moderne herzustellen. Die vorliegende Übersetzung der Einleitung zu diesem Tafsīr ist die erste Übertragung aus dem Werk Ibn ʿĀšūrs ins Deutsche. Der Text ist eine eigenständige Überblicksarbeit über die verschiedenen Zweige der koranischen Deutungswissenschaften. Ibn ʿĀšūr legt darin die aus seiner Sicht wesentlichsten Grundbegriffe der Koranexegese dar: Definitionen, verwendete Quellen, Rückgriff auf andere Disziplinen und Methoden, die er in seiner exegetischen Praxis verwendet. Damit liefert er wertvolle Informationen über die hermeneutischen Grundlagen, welche seinem Korankommentar zugrunde liegen und erhellt in vielen Elementen auch Fragestellungen zu exegetischen Herangehensweisen, welche die gesamte sunnitische Kommentarliteratur durchziehen.