Das Land der 300.000 Ladyboys
Alles über Thailands Transgender-Kultur
Clemens Maria Albert
Während in den westlichen Ländern die Diskussionen über alle Formen von LGBTQIA+ entbrannt sind, hat das Dritte Geschlecht in Thailand eine lange Tradition.
Die Zahl der „Ladyboys“, wie Transgender in Thailand genannt werden, steigt im „Land des Lächelns“ Jahr für Jahr. Die thailändische Gesellschaft ist – nicht zuletzt durch das Internet – aufgeklärter und offener geworden, und so fühlen sich immer mehr junge Männer ermutigt, sich zu „outen“, wenn sie glauben, im falschen Körper geboren zu sein.
Experten schätzen, dass bei einer Umfrage bis zu 300 000 thailändische Männer als Geschlecht „weiblich“ angeben würden. Statistisch gesehen ist jeder zwanzigste der 20- bis 30jährigen Thais ein Transgender.
„Land der 300 000 Ladyboys“ informiert in anschaulicher Form über dieses typisch thailändische Phänomen. Besonders lesenswert ist der zweite Teil des Buches, in dem die Ladyboys selbst zu Wort kommen. 42 Transgender erzählen ihre Geschichte und beschreiben ihre persönliche Lebenssituation. Viele sprechen offen aus, was sie denken und wie sie fühlen. wie sie leben und meist auch leiden.
Die Interviews führte der Autor 2021/22 in Bangkok, Pattaya und Phuket. Befragt wurden Transgender im Alter von 15 bis 35 Jahren. Nicht selten sind die Schilderungen dramatisch und erwecken ein Gefühl der Empathie.
Portraitfotos der Gesprächspartner, zeitnah aufgenommen, finden sich auf jeder Seite der Interviews. Dadurch entsteht für den Leser ein „hautnaher“ visueller Bezug zu jedem einzelnen Ladyboy.