Das Leben der Marie Antoinette in Versailles
Walter Brendel
Sie ist Frankreichs wohl berühmteste Königin – Marie Antoinette: Glamour-Girl und Mode-Ikone. Ihr Hang zum Luxus ist legendär und wird ihr während der Revolution zum Verhängnis. Im April 1770 betritt Marie Antoinette zum ersten Mal den französischen Hof in Versailles. Ihre Mutter Maria Theresia hat sie aus politischen Gründen nach Frankreich verheiratet. Damals sind die beiden Länder erbitterte Rivalen. Mithilfe des 14-jährigen Teenagers soll sich das ändern. Schnell rebelliert die Thronfolgerin gegen die strengen Regeln am Hof. Immer wieder sucht sie nach Wegen, dem strengen Protokoll zu entkommen. Als Königin lässt sie im Park von Versailles das „Hameau de la Reine“ errichten – den Weiler der Königin. Ein Bilderbuchdörfchen in idyllischer Kulisse. Während die Menschen vor den Toren Hunger leiden, führt die Königin dort ein vermeintlich einfaches Leben im Überfluss. Als Bäuerin verkleidet, zieht sie sich hierhin zurück und spielt die einfache Frau vom Land. Natürlich, ohne auf die Vorzüge des Luxuslebens zu verzichten. Marie Antoinette gilt als intrigant, verschwenderisch und verkommen. Die Königin wird zum verhassten Sinnbild des Ancien Régime. Als auch sie die Zeichen der Zeit erkennt, ist es zu spät.