Das „Libro de albeyteria“ des Manuel Díaz (Zaragoza 1495)
Cristina Suárez Sabatés
Manuel Díaz war von 1416 bis 1420 Majordomus am Hof von Don
Alfonso V. (*1396-1458†), König von Aragón in Spanien, und er war
in dieser Position auch für den Marstall verantwortlich. Obwohl er
kein Tierarzt war, verfasste er ein „Libro de albeyteria“ (1495), ein
„Buch über Pferdeheilkunde“. Das „Libro de albeyteria“ gilt als das
erste Buch der Tiermedizin, das in Spanien überhaupt gedruckt worden
ist, und als eines der ersten Bücher, die mit der Gutenberg´schen
Drucktechnik entstanden sind. Es besteht aus zwei Büchern resp.
Teilen. Während das erste Buch sich mit Pferden beschäftigt, handelt
das kürzere zweite „libro de albeyteria para las mulas“ von Maultieren.
Inhaltlich beschreibt Díaz die Züchtung, die Haltung, die Ernährung
und das Exterieur von Pferd und Maultier, außerdem behandelt er
die Heilung von Krankheiten und Verletzungen, erklärt Operationen
und gibt Rezepte für Futter und Arzneien. Manuel Díaz´ „Libro de
albeyteria“ zeigt, als Hauptwerk der Tiermedizin in Spanien zur
damaligen Zeit, die Arbeitsweise der albéitares (Pferdeärzte) im späten
Mittelalter authentisch auf. Grundlage der vorliegenden Arbeit ist die
erstmalige vollständige deutsche Übersetzung und zweisprachige
Edition des „Libro de albeyteria“ von Manuel Díaz als Ausgangspunkt
für die fachhistorische und zeitgeschichtliche Erschließung.