Das Märchen vom Nadelbäumchen
Nadelbäumchen und die tanzenden Noten
Birgit Kretzschmar
In dieser 30. Geschichte vom Nadelbäumchen hört es aus der Ferne Musik, deren Rhythmus ihm so gefällt, dass es mitzappelt. Da treibt etwas, das einer riesigen Seifenblase ähnelt, auf das Nadelbäumchen zu. Bei genauer Betrachtung ist zu erkennen, dass eine lange Leine daran hängt, von deren unterem Ende eine kürzere nach oben führt. Diese verfängt sich in einem Grasbüschel, die Blase pikst sich am Nadelbäumchen und zerplatzt. Da tanzen plötzlich lauter winzige Gestalten auf Nadelbäumchens Zweigen, hüpfen hinunter auf die Wiese und drehen sich mit den bunten Blättern im Kreis, die der Herbstwind von den benachbarten Laubbäumen heruntergepustet hat. Die Krähe erzählt dem Nadelbäumchen, dass es sich bei den winzigen Gestalten um die tanzenden Noten handeln müsse, die mit dem Notenluftschiff zu ihm gelangt sind. Sie vermute dies, weil ihr Großvater vor vielen Jahren davon berichtet hat. Damals hatte bei der Eröffnungsfeier eines Reisebüros eine Jazzband gespielt, deren Musik den Gästen so gefallen hat, das eine Fee prophezeit hat: Die tanzenden Noten würden wieder kommen, wenn das Reisebüro dreißig Jahre besteht. Und nun war es wohl soweit! Dieses Mal war Musik der Jazzband „Spreading Joy“ zu hören, zu der die tanzenden Noten sich ausbreitende Freude übertragen konnten.