Das Märchen vom Nadelbäumchen
Nadelbäumchen und die Igelfamilie
Birgit Kretzschmar
Dies ist die 32. Geschichte vom Nadelbäumchen. In ihr beobachtet es, dass die Oma aus dem 2. Stock des gegenüber stehenden Hauses auf ihrem Balkon Geburtstagsgäste mit Pflaumenkuchen bewirtet und ein Buch geschenkt bekommt, aus dem ihr ein Gedicht über Igelkinder vorgelesen wird. Das ruft in ihm Erinnerungen an den vergangenen Herbst und die Igel wach, die sich in einem Laubhaufen versteckt hatten. Kurz drauf tippelt eine Igelfamilie auf Nahrungs- und Wassersuche über seine Wiese. Es bemerkt, dass die Igelmutter ziemlich geschwächt ist und hört den Igelvater klagen, dass es kaum noch Insekten gibt. Das Nadelbäumchen überlegt, ob es den Mond darum bitten sollte, Schlafwichtel mit Träumen zu den Menschen zu schicken, die sie bewegen, den Igeln zu helfen. Doch der Mond scheint ihm zuzuzwinkern, dass schon Hilfe unterwegs ist. Nadelbäumchen sieht eine junge Frau auf seine Wiese kommen, die in ihrem Korb für die Igel Schälchen mit Futter und Wasser mitgebracht hat und ein Schild aufstellt, auf dem zu lesen ist, was Igel fressen und trinken. Es steht auch eine Telefonnummer der Igel-Nothilfe darauf, leider kann das Nadelbäumchen aber aus seiner Entfernung diese Nummer nicht entziffern. Die Igelfamilie bemerkt die junge Frau und rollt sich sofort ein, sodass nur noch fünf stachelige Kugeln zu sehen sind. Doch kaum, dass die Frau sich entfernt hat, gibt der Igelvater Entwarnung, alle rollen sich wieder auf, flitzen zur Futterstation und stärken sich mit lautem Schmatzen. Nachdem sie alles aufgegessen und ausgetrunken haben, tippeln sie in den Busch und verkriechen sich dorthin, wo der Wind das meiste Laub zusammengeweht hat. Wenige Minuten später hört sie das Nadelbäumchen schnarchen, dann schläft es selbst auch ein.