Das Märchen vom Nadelbäumchen
Nadelbäumchen und der Nebel
Birgit Kretzschmar
Dies ist die 34. Geschichte vom Nadelbäumchen. Sie spielt im Herbst, genauer gesagt an einem 11. November. Bisher waren die Herbstage sonnig gewesen, an diesem Tag aber herrschte so dichter Nebel, dass das Nadelbäumchen kaum das gegenüber stehende Haus erkennen konnte. Es hörte nur eine Kinderstimme singen „Oh Nadelbaum, oh Nadelbaum, du stehst vor meinem Fenster. Wenn dichter Nebel durch dich weht, seh‘ ich darin Gespenster!“ Kurz darauf hört es eine Frauenstimme sagen „Jetzt kommt der Herbst aber mit Pauken und Trompeten …“. Plötzlich erscheinen drei schemenhaft zu sehende Gestalten im Nebel und fragen, wer sie gerufen habe. Sie stellen sich dem verwunderten Nadelbäumchen als verzauberte Karnevalsprinzen des Karnevalsclubs „Vernebelt geschnäbelt e.V.“ vor, die nur aller hundert Jahre erscheinen können und auch nur, wenn jemand an einem 11.11. 11:11 Uhr die Parole „Mit Pauken und Trompeten“ gerufen hat. Sie heißen Tsching Derassa, Bum Bum-Bum und Kling Klong. Gerne hätte sich das Nadelbäumchen noch eine Weile mit ihnen unterhalten und sie gefragt, wer sie denn verzaubert habe und wie der Zauber zu brechen sei – doch da lichtet sich der Nebel und die Nebelchen müssen mit ihm weiterziehen.